Wir über uns (m, w, d)
26.08.23

Gegründet Ende der 90er Jahre, bilden heute 12 eigenständige Facheinrichtungen aus Bonn, Braunschweig, Dortmund, Gifhorn / Wolfsburg, Düsseldorf, Hannover, Köln, Kassel, Osnabrück, Paderborn, München / Rosenheim und Siegen den Arbeitskreis des Zentrums für angewandte Lernforschung. Gemeinsame Zielsetzung der Mitglieder ist es, der Dyskalkulieforschung aus der Praxis heraus neue Impulse zu geben, Aufklärungsarbeit zu betreiben und qualifizierte Lernförderung bei Rechenschwäche zu unterstützen. Die beteiligten Institute und Zentren sind interdisziplinär arbeitende Facheinrichtungen zur Diagnostik, Behandlung und Erforschung der Rechenschwäche.

Zur Zeit werden 1300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Einrichtungen des AK-Lernforschung betreut. Die Mitglieder des Arbeitskreises können auf eine umfangreiche Erfahrung in der praktischen Arbeit auf diesem Handlungsfeld zurückgreifen. Auf dieser langjährigen Sachkenntnis gründen sich die Arbeitsschwerpunkte des Zentrums für angewandte Lernforschung.

Qualitätskriterien des Arbeitskreises Lernforschung

Qualifizierte Lernförderung bei Rechenschwäche ist de facto keine Regelleistung der Schulen. Wo Förderunterricht, Nachhilfe und Nichtversetzung am Mathematikversagen nichts zu ändern vermögen, sind es Einrichtungen wie die oben genannten, bei denen Eltern und Kinder Hilfe finden. Therapiezentren, die sich ausschließlich auf die Behandlung von Rechenschwäche spezialisiert haben und ihre therapeutische Arbeit an definierten, praxiserprobten Qualitätskriterien orientieren, spielen in der bundesweiten Versorgung rechenschwacher Menschen eine tragende Rolle.

Doch gibt es über den unmittelbaren Therapiebedarf hinaus noch eine andere Versorgungslücke. Denn so unübersehbar und dringlich die Probleme rechenschwacher Menschen auch sind, noch immer findet die Mehrzahl von ihnen keinen direkten Zugang zu wirksamer Hilfe. Die Gründe dafür sind komplex. Ein Mangel an öffentlichem Bewusstsein, Lücken in der Lehrerausbildung, fehlender politischer Wille in Ämtern und Ministerien, knappe Finanzen bei den zuständigen Jugendämtern – all das trägt dazu bei, dass ihre Rechenschwäche – obgleich sie behoben werden kann – noch immer viele Kinder nachhaltig in ihrer Entwicklung behindert. Deshalb sind Aufklärung, Forschung, Qualitätssicherung und Beratung unverzichtbare, gemeinnützige Aufgaben. Diesen widmen sich die angeschlossenen Institute und Zentren mit ihrer Zusammenarbeit im AK Lernforschung.

Veröffentlichungen
26.08.23

… des Arbeitskreises Lernforschung

Die Ziele des Arbeitskreises Lernforschung – Zusammenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit, Forschung und Qualitätsförderung, umfassende Beratung und genaue Diagnostik, fundierte und erfolgreiche Therapie – sind richtungweisend für die Qualität der Versorgung rechenschwacher Menschen in Deutschland.

In regelmäßigen Klausurtagungen werden die Beiträge der einzelnen Institute und Zentren zur Weiterentwicklung von Therapie und Diagnostik diskutiert und ausgewertet. Die laufenden Projekte oder Buchveröffentlichungen werden hier gemeinsam koordiniert:Publikationen des Arbeitskreises

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Unsere Mitarbeiter-Qualifikation / Qualitätssicherung
12.08.23

Warum wir selbst ausbilden?

Die Arbeit mit rechenschwachen Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen erfordert ein hohes Maß an Spezialisierung, was fachdidaktische Kenntnisse der Mathematik, verbindlich bis in den Mittelstufenstoff hinein, beinhaltet. Eine Mehrfachspezialisierung zu praktizieren, wie andere Ausbildungskonzepte es von sich behaupten, ist nach unserer Überzeugung nicht auf dem gebotenen Niveau praktizierbar.

Die Kenntnisse des mathematischen Aufbaus reichen aber für die Arbeit mit Betroffenen nicht aus. In den meisten Fällen wird das Fach Mathematik vom Kind abgelehnt, die Familie leidet unter den hilflosen Versuchen die Defizite durch Üben zu kompensieren. Viele Kinder zeigen psychosomatische Erscheinungen, die das Drohen einer seelischen Behinderung einschließen können.

Auch gibt es Fälle, in denen sich auf ein gleichfalls diagnostiziertes Aufmerksamkeit-Defizit-Syndrom zu beziehen ist. Wir sprechen daher von einer integrativen Dyskalkulietherapie.

Ausbildung zum intergrativen Dyskalkulie-Therapeuten

Im Jahr 2003 wurde ein weiterbildendes Studium zum Integrativen Dyskalkulie-Therapeuten abgeschlossen. Es wurde durchgeführt und  zertifiziert von der „Rheinisch-Westfälische TÜV-Akademie GmbH &, Gelsenkirchen in Kooperation mit der „Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe“ Bochum.

Dieses weiterbildende Studium umfasste 500 Stunden Theorie und Praxis und wurde durch Referenten des Zentrums für angewandte Lernforschung gGmbH unterstützt.

Im Rahmen dieser Ausbildung und darüber hinaus finden statt:

  • Hospitationen und Therapiebesuche
  • Supervisionen
  • begleitende Fort- und Weiterbildungen

Quadriga

In den Jahren 1998 bis 2002 wurde an der Humboldt-Universität zu Berlin von Herrn Dr. Michael Wehrmann  im Rahmen seiner „Dissertation Qualitative Diagnostik von Rechenschwierigkeiten im Grundlagenbereich Arithmetik“  das wissenschaftliche Förderdiagnostikverfahren Quadriga entwickelt. Nach dieser qualitativen Förderdiagnostik arbeiten alle Institute und Zentren des Arbeitskreises.

Qualitätsmanagement

Die komplexen Anforderungen an eine integrative Rechenschwäche-Therapie setzen eine gute und reibungslose Organisation voraus. Die Probleme der Kinder und Jugendlichen müssen im Rahmen von geregelten Abläufen berücksichtigt und aufgearbeitet werden, welches die Grundlage für ein verlässliches Gelingen der Therapie bildet.

Um die Qualität unserer lerntherapeutischen Arbeit zu sichern, haben wir ein umfangreiches Instrumentarium geschaffen, das in unser Gesamtkonzept integriert ist und eine qualifizierte Überprüfung der eigenen Arbeit ermöglicht.

Wichtige Eckpunkte unserer Qualitätssicherung sind hier stichwortartig aufgeführt:

  • Umsetzung der Qualitätskriterien
  • Nähere Informationen zu qualitativer Förderdiagnostik in die Organisation der daraus folgenden Therapieschritte
  • Dokumentation der therapeutischen Förderung
  •  Organisation des Informationsflusses innerhalb der Einrichtung, aber auch z.B. zur Schule, zum Elternhaus und zu mitbehandelnden Einrichtungen
  • Anpassung der Therapiepläne
  • Teamfortbildungen und Teambesprechungen
  • Regelmäßiger Informationsaustausch mit den Eltern
  • Persönliche Abschlussgespräche mit den Eltern, Rückmeldungen ans Team
  • Eltern- und Lehrerfortbildungen
  • Überprüfung und Anpassung der Konzeption an die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung
  • Betreuung der Mitarbeiter in therapeutischen und mathematischen Fragestellungen
  • Evaluation der schulpolitischen Veränderung, kritische Würdigung von Schulbüchern und Fördermaterialien

Die Therapeutenteams der am Zentrum für angewandte Lernforschung beteiligten Einrichtungen setzen sich aus Sonderpädagogen, Psychologen, Diplom-Pädagogen, Diplom-Sozialpädagogen sowie Lehrern interdisziplinär zusammen, um Ihr Kind optimal zu unterstützen.