Illustration Förderdiagnostik Vorschule / Schulbeginn: Mädchen sitzt nachdenklich vor Ihrer Aufgabe

Förderdiagnostik / Lerntherapie Kita und Schulbeginn (m,w,d)

Schon im Kindergarten und in den ersten Monaten nach der Einschulung sollten Pädagogen, Erzieher, Kinderärzte und Eltern auf Anzeichen und Verdachtsmomente für die Ausbildung einer Rechenschwäche achten. In diesem Alter werden bereits die Fundamente für ein mathematisches Verständnis gelegt.

Kinder mit einer Rechenschwäche sitzen beispielsweise oft stundenlang an ihren Mathe-Hausaufgaben. Nicht nur die Schule, sondern auch Kinder- und Jugendärzte sind häufig mit den psychischen und psychosomatischen Folgesymptomen einer Rechenschwäche befasst. Hierzu Carlos Cordero d`Aubuisson, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus dem niedersächsischen Melle: „Die Probleme gehen nicht spurlos an den Kindern vorüber. „Einige Kinder ziehen sich zurück, zeigen depressive Züge, entwickeln Schulangst, andere werden aggressiv und zeigen Auffälligkeiten im Sozialverhalten. Ebenso kann es zu einer kompletten Lernverweigerung kommen. Diese Kinder brauchen gezielte und qualitative lerntherapeutische Hilfe, und zwar so früh wie eben möglich, um diese „Hölle“ erst gar nicht entstehen zu lassen.“ (Aus „Verpasste Chancen in der frühen Erkennung von rechenschwachen Kindern?” von Hans-Joachim Lukow in Kinder- und Jugendärzte im Netz, 21.11.2008)

Notwendige Vorkenntnisse für ein mathematisches Verständnis

Doch welche Vorstellungen sollten Kinder entwickelt haben, wo sie doch eigentlich noch gar nicht rechnen? Der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder spricht vom Erwerb mathematischer Vorläufer–Kenntnisse und –Fähigkeiten. Die Empfehlungen reichen vom Entwickeln der Zählfertigkeiten bis zur Förderung der Erfassung der Anzahl von Mengen, der Einführung in Aspekte mathematischer Vergleichskonzepte und deren Verbalisierung im Kontext der kindlichen Lebenswelt. (Bildungsziele in Lernbereichen und Erfahrungsfeldern).

Wichtige mathematische Grundvoraussetzungen für Vorschulkinder sind Einsichten bezüglich der Zählfertigkeiten, der Simultanerfassung kleinerer Mengen bis vier und Aspekte mathematischer Vergleichskonzepte:

  • Zähl- und Ziffernschreibfähigkeit im Zahlenraum bis 10: Das Kind sollte die Zahlen bis 10 kennen und bis 10 zählen können. Die Fähigkeit auch rückwärts zählen zu können sollte angebahnt sein. Es muss absehbar sein, dass das Kind die Ziffern auch schreiben kann.
  • Zahlverständnis: Das Kind sollte die Zahl als Stellvertreter für Mengen verstehen. Eine Simultanerfassung der Mengen bis 4 sollte möglich sein bzw. bis zur Einschulung hergestellt werden. Die Zuordnung von Zahlwort und Zählobjekt bzw. Zahlsymbol sollte fehlerfrei erfolgen.
  • Mengenkonstanz und Invarianz: Ein Kind sollte verstehen, dass eine räumliche Veränderung von Elementen keinen Einfluss auf die Anzahl der Elemente hat und daher nach einer Raum-Lage-Veränderung die Gegenstände nicht erneut gezählt werden müssen.

Fehlen den Kindern diese Basisfähigkeiten sind ihre Schwierigkeiten vorprogrammiert, dem Stoff der 1.Klasse zu folgen. Sie bilden schnell das Schusslicht im Aufnehmen des Unterrichtsstoffs und der Zugang zur Mathematik ist bereits wenige Wochen nach der Einschulung infrage gestellt.

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Fortbildungsangebote für die Kita

Im Rahmen des Arbeitskreises werden Fortbildungen für Erzieher angeboten.